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Jüdisches Leben im Bezirk Gries

Rundgang
Die ersten Spuren jüdischen Lebens in Graz Mitte des 19. Jahrhunderts finden sich fast ausschließlich in der Murvorstadt, in Lend und Gries. So wurden hier in Gasthäusern erste Gottesdienste gefeiert. Hier ließen sich viele Jüdinnen und Juden nieder und gingen hier ihrem Gewerbe nach. Im Bezirk Gries wurde schließlich 1892 die Synagoge errichtet, daneben das Amtshaus und eine jüdische Volksschule. Im Umfeld der Gemeinde entstanden zahlreiche karitative, religiöse, zionistische und gesellschaftliche Vereine. Mit dem „Anschluss“ 1938 endeten all diese Aktivitäten. Die Nationalsozialisten zerstörten die Synagoge, lösten die Israelitische Gemeinde auf und vertrieben die jüdische Bevölkerung, nachdem sie zuvor im Zuge der „Arisierung“ beraubt worden war. Nur wenige kehrten nach 1945 wieder hierher zurück und beteiligten sich am Wiederaufbau des Landes und der jüdischen Gemeinde. Nach Jahrzehnten des Schweigens dauerte es bis Ende des 20. Jahrhunderts, ehe jüdisches Leben auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen und nach der Wiederrichtung der Synagoge Erinnerungszeichen in Form von Stolpersteinen gesetzt wurden. Die Rundgänge folgen der jüdischen Geschichte durch die beiden Bezirke.

Heimo Halbrainer (Historiker)
Termine
15. Mai 2025, 18:00 Uhr
Weitere Informationen
Treffpunkt: Bad zur Sonne (Feuerbachgasse/Belgiergasse), 8020 Graz
Eine Veranstaltung vom Verein Stadtteilprojekt Annenviertel und CLIO
Veranstaltungsort/Treffpunkt